Deutschland 2014
Dokumentarfilm

Kinostart
10. Juli 2014

DVD-Release
29. Januar 2016
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Art's Home is my Kassel

Ein Film von Katrin und Susanne Heinz

Engagierte Mitarbeiter und unzählige Helfer, neugierige Schaulustige und um Verständnis bemühte Besucher, „weltgewandte Begleiter“ und weitgereiste Kunstgäste: In Kassel treffen sie 2012 alle auf die documenta - Weltkunstschau mit höchster internationaler Aufmerksamkeit und Heimat in Nordhessen. Katrin und Susanne Heinz betrachten aus den Blickwinkeln der Kasseler die temporäre, aber auch invasionäre Totalveränderung ihrer Heimatstadt, denn das Spektakel prägt in diesem Sommer sowohl das Stadtbild als auch das Lebensgefühl. Der Film folgt der documenta über die Vorbereitungen Anfang 2012 durch das gesamte „Museum der 100 Tage“ bis zu den Abbrucharbeiten – wie eine filmische Lustwandelei: Er ist keine Wiedergabe offizieller Deutungsansätze, er will keine umfassende Berichterstattung sein. Er vermittelt Kunst und Event allein durch seine Protagonisten: eine Taxifahrerin, eine Studentin, Künstler, ein Schreiner, interessierte Kasseler Bürger und ein Architekt vermitteln einen verständlichen, praktischen und intuitiven Zugang zu den Arbeiten und der Kunstwelt. Der Film hebt die Kunst der documenta als etwas Lebendiges, Berührbares von einem falschen Sockel und verstärkt die Kunstfähigkeit eines jeden Neugierigen.

REGIESTATEMET

Wir sind Schwestern, in Kassel geboren und aufgewachsen. Seit unserer Kindheit war die documenta Bestandteil unseres Heimatbegriffs. Wir wuchsen damit auf. An Papas Hand begegneten wir Joseph Beuys, der in Person mit Besuchern seine Kunst diskutierte. Direkt vor unserer Haustür wurde eine der 7000 Beuys-Eichen* gepflanzt - um nur kurze Zeit später samt Stein von marodierenden Bauarbeitern in respektlose Schieflage gebracht zu werden. Die documenta war immer Anlass für außergewöhnliche Besucheranstürme – auch in unserem Gästezimmer. Tante Jonneke aus Amsterdam wäre sonst wohl nie freiwillig nach Kassel gekommen, Onkel Heinz aus Paris sicher auch eher ungern. Im Kunstunterricht der Oberstufe war die documenta Pflichtveranstaltung und für unsere Freizeit ein guter Grund, sich in der Stadt herumzutreiben. Wir liebten Jan Hoets documenta IX, weil da richtig viel los war und wir hassten Catherine Davids documenta X – weil sie Kassel hasste und unsere Heimatstadt mit einem Sockenladen verglich**. Am Ende der documenta fühlten wir uns spätestens im Teenageralter immer etwas zurückgeblieben. War der Verlust verschmerzt, ging es weiter wie immer: Ohne Aufmerksamkeit und ohne Gäste, nur die Idee von der großen, weiten Welt blieb im Hinterkopf.

Unser Interesse am Thema rührt vor allem daher: der Kontrast zwischen vielbeachtetem Zentrum und Komplex-beladener Peripherie, die Fallhöhe zwischen der „internationalen Kunstwelt“ von New York, Paris und London und bodenständiger Normalität von Nordhessen. Was ist so erstrebenswert am Zentrum und wie kommt das Gefühl dafür überhaupt zustande? Und was sind das für Menschen, die Weltoffenheit nicht erstrebenswert finden, die das sich verändernde Gesicht Kassels bestenfalls aus ökonomischen Gründen willkommen heißen, die sich in Wirklichkeit nichts mehr wünschen, als dass alles wie immer ist? Die Situationen, die sich in Kassel während der documenta ereignen, bieten sich an für diese kleine Forschungsreise, denn selbst der desinteressierteste Kasseler wird konfrontiert mit der Kunst und selbst der Kunst-fokussierteste Besucher kommt an der Stadt nicht vorbei.

Und wir nutzen das Thema: Kunst vermag zu vermitteln. Und in Kassel sieht man dies während der documenta in den schönsten Bildern. Da treffen Welten aufeinander. Da kämpfen der Kasseler Architekt Markus Hanisch und Schreiner Frank Baum darum, die Wünsche von Künstlern mit handwerklichen Grenzen und deutschen Baubestimmungen unter einen Hut zu bekommen, da weiß Taxifahrerin Jutta Rudolph unter den Fremdsprachen der Kunstmetropole nicht mehr wohin, da putzt des nächtens die Restauratorin Julia Steves aus, was Besuchermassen an einem Kreidekunstwerk angerichtet haben, da irren Kunst-willige Rentner auf Erkenntnissuche durch ihren neuerdings so fremd wirkenden Bahnhof. Und zwischen Rosemarie Trockel und William Kentridge dreht das Riesenrad des örtlichen Volksfests „Zissel“ seine Runden. Wir wollen mit unserem Film die Kunst der dOCUMENTA (13) als etwas Lebendiges, Berührbares von ihrem bedeutungsgeladenen Sockel heben und die Kunstfähigkeit eines jeden Neugierigen abbilden und zugleich möchten wir mit diesem Film unserer Heimatstadt und ihrem populärsten Erzeugnis ein amüsantes, augenzwinkerndes und aufklärerisches Denkmal setzen.

Kino-Spielplan

BerlinBrotfabrikab 17.07.2014
BerlinEiszeitab 17.07.2014
BerlinHakesche Höfeab 17.07.2014
BerlinLichtblickab 17.07.2014
BerlinSputnikab 17.07.2014Regiebesuch
BremenCity 4622.09. - 28.09.2014
DortmundCameraab 10.07.2014
DüsseldorfSoutterainab 10.07.2014
ErlangenManhattan24.08. - 27.08.2014
FrankenbergThaliaab 17.07.2014am 17.7. Regisseurinnen zu Gast
FrankfurtMal Seh'nab 17.07.2014am 20.7. Regisseurinnen zu Gast
HamburgLichtmesse11.09.2014
HamburgMetropolisab 04.09.2014
HannoverKino im Künstlerhausab 10.07.2014
KasselBaliam 11.7. Regisseurinnen zu Gast
KölnFilmpaletteab 13.07.2014
KölnMuseum für Angewandte Kunst10.07.2014Open-Air-Premiere im Rahmen der Kölner Kinonächte
MünchenWerkstatt Kinoab 12.07.2014
SaarbrückenFilmhausab 10.07.2014
Sankt IngbertKinowerkstattab 17.07.2014
UlmMephistoab 10.07.2014
WitzenhausenCapitolab 17.07.2014am 18.7. Regisseurinnen zu Gast

Cast


Jutta Rudolph


Markus Hanisch


Rui Yin


Frank Baum


Sam Durant


Stefan Rudolph


Thierry Geoffroy/Colonel


Julia Steves


Marlies Peller


Irene Heinz


Ana Prvacki

Crew

Regie
Katrin Heinz, Susanne Heinz

Kamera
Johannes Guttenhöfer

Schnitt
Rainer Nigrelli

Producerin
Susanne Heinz

Produzent
Christian Beertz

Ton
Martin Beume

Dramaturgische Beratung
Gesa Marten

Musik
Gerrit Lucas

Sound-Design & Mischung
André Leu

Produktionsbetreuung
Falco Seliger

Gefördert durch
Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds

Kinostart10. Juli 2014
FSK0
Runtime89 Min.

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DVD-Release29. Januar 2016
VerpackungSoftbox
SpracheDeutsch
UntertitelDeutsch, Englisch
Laufzeit Hauptfilm86 Min.
LabelGood Movies
DistributorIndigo
BestellNrDV 119938
EAN4015698004267

Video on Demand

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