Deutschland 2016
Dokumentarfilm

Kinostart
24. März 2016

DVD-Release
4. November 2016
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Chamissos Schatten

Ein Film von Ulrike Ottinger

Ulrike Ottingers neuester Film Chamissos Schatten führte sie 2014 in die weit entfernten Regionen des Beringmeers. Der Wind, die Wellen und das Interesse an den Menschen leiteten sie nach Kamtschatka, Tschukotka, Alaska und zur Inselkette der Aleuten. Hier, weit im Norden, stoßen der eurasische und der amerikanische Kontinent aufeinander und es bieten sich dem Auge spektakuläre Meeres- und Vulkanlandschaften. Hier kreuzen sich verwandte Ethnien und Kulturen, die von einer langen Geschichte kolonialer Überformungen geprägt sind und dennoch Teile ihrer indigenen Sprache und ihres alten Wissens bewahrt haben. Und hier kollidieren die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der Einwohner und der globalen Politik. Angeregt von historischen Berichten berühmter Forscher wie Alexander von Humboldt, Georg Wilhelm Steller, Reinhold und Georg Forster und insbesondere Adelbert von Chamisso begab sich Ulrike Ottinger auf die Reise. Wie diese schrieb sie ihr eigenes Logbuch und machte beeindruckende Bilder, die die Landschaften, die Pflanzen und Tiere und die dort lebenden Menschen zeigen. Mit dem ihr eigenen, künstlerisch-ethnographischen Blick verknüpft sie die historischen Berichte, Erkenntnisse und bildlichen Darstellungen mit ihren persönlichen Reisenotizen und Aufnahmen. So berühren sich Vergangenheit und Gegenwart im Film, werden historische und kulturelle Veränderungen deutlich. Ein Spannungsverhältnis entsteht zwischen damals und heute, das zeigt, wie untrennbar beides zusammengehört: So wie der Schatten und Peter Schlemihl, der ihn in Adelbert von Chamissos „Wundersamer Geschichte“ erst verliert und ihm dann mit Siebenmeilenstiefeln über alle Kontinente nachjagt. „Was war – Was ist. Zwischen diesen zeitlichen Polen bewegten sich die Fragestellungen meiner Reise. Sie führten uns auch räumlich in ferne Gegenden, wohin der Wind, die Wellen, die Freundschaften mit Menschen uns leiteten.“ Ulrike Ottinger Mit ihrem neuen Film „Chamissos Schatten“ begibt sich die Filmemacherin Ulrike Ottinger abermals auf eine Reise zu entlegenen und weitgehend unbekannten Regionen unserer Welt. Angeregt von den historischen Reiseberichten berühmter Reisender des 18. und 19. Jahrhunderts wie Georg Wilhelm Steller, Adelbert von Chamisso, Alexander von Humboldt oder James Cook mit Georg Forster an Bord macht sie sich auf den Weg, den Ideen und Reiserouten ihrer „Vorfahrer“ zu folgen und das auf ihrer Reise Erlebte in einer Kombination aus Ethnographischen und Künstlerischem, Vergangenem und Gegenwärtigem umzusetzen. „Sturm – Die Funkkabine, in der man mit viel Glück über Satellit telefonieren und e-mails in homöopathischen Dosen verschicken kann, ist ein Spiegel der Technik im Wandel der Zeit. Parallel sind Bordfunkgeräte und Sprechanlagen aus den 50ern und 60ern noch aktiv. Das Mikrofon zierlich und aus Bakelit. Aber vielleicht hat man in Russland diese Geräte auch noch in den 50ern gebaut, denn auf der Bridge stehen auch die verschiedenen Gerätegenerationen und sind noch alle in Verwendung. Auf der Karte wird noch mit dem parallel verschiebbaren Lineal und Zirkel der Kurs eingezeichnet. Zwar gibt es auch Radar, aber alle alten Messgeräte sind noch in Gebrauch, was mir eher ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, da Ausfälle immer kompensiert werden können.“ Reisetagebuch Ulrike Ottinger, Eintrag vom 9. September 2014 Ulrike Ottingers Interesse richtet sich auf die nördlichen Abschnitte der Expeditionen. „Ich interessiere mich sehr“, so die Filmemacherin, „für die verschiedenen Ethnien: Yupik, Itelmenen, Even, Tschuktschen, Aleuten, die in den Küstengebieten der Bering-See zwischen dem asiatischen und dem amerikanischen Kontinent leben. Sie haben trotz ihrer Unterschiedlichkeiten eines gemeinsam, sie leben von und mit dem Meer.“ Wie sich dieses Leben im Zusammenhang von Natur, Traditionen, Kultur und Geschichte gestaltet, zeigt Ulrike Ottinger in eindrucksvollen Bildern, die sie 2014 während ihrer dreimonatigen Reise aufgenommen hat. Sie filmt traditionelle Methoden der Subsistenzfischerei und den industriellen Fischfang, wie sie heute nebeneinander existieren. Sie beobachtet Rentierhirten bei der Schlachtung ihrer Tiere und sie lässt sich von den Menschen ihre persönlichen Erfahrungen berichten. „Die Ansicht der Stadt Anadyr ist verblüffend bunt. Gleich am Hafen grüßt die moderne Architektur des Ethnologischen Museums mit multifunktionaler Kulturhalle. Zum ersten Mal erleben wir wieder asphaltierte Straßenzumindest im Zentrum. Überall auf den Häuserwänden sind riesige werbeplakatähnliche Motive wie aus dem Meer auftauchende Walflossen, eine tschuktschische Schönheit in traditioneller Kleidung, grafische Piktogramme der indigenen Kultur, aber auch frühere sozialistische Wandbilder, die das Früher und Heute, aber vor allem den den Fortschritt sehr positv zeigen.“ Reisetagebuch Ulrike Ottinger, Eintrag vom 20. August 2014 Ihre Filmaufnahmen setzt sie in Beziehung zu den teils mehr als 200 Jahre alten Reiseberichten. Durch die Stimmen von Burghart Klaußner (Georg Wilhelm Steller), Hanns Zischler (Adelbert von Chamisso) und Thomas Thieme (James Cook) lässt sie die Autoren dieser Texte zu Wort kommen, ergänzt um ihre eigenen, von ihr selbst gesprochenen Tagebucheinträge, die sie, den Expeditionsreisenden entsprechend, während ihrer Reise notiert hat. So folgt auch der fast 12 Stunden dauernde Film, der in drei Kapitel unterteilt ist, der Dramaturgie eines Logbuchs: „Aus dem Logbuch der Imaginationen,“ sagt Ulrike Ottinger, „die mich auf meiner Reise begleiteten und dem Logbuch der Wirklichkeit, auf die ich traf, wird so eine Neuschöpfung: eine räumliche, eine poetische, eine filmische Realität.“ In „Chamissos Schatten“ zeigt Ulrike Ottinger die Spuren der Veränderungen durch wechselnde politische Systeme und wirtschaftliche Entwicklungen, die die Menschen, ihre Kulturen und ihre Regionen geprägt haben. Ihre Gespräche mit verschiedenen Personen wie auch ihre Beobachtungen alltäglicher Tätigkeiten und Ereignisse machen deutlich, dass Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Moderne in einem – auch konfliktreichen – Spannungsverhältnis stehen. „Der Wesdechod, das heißt ‚Fährt überall‘ bringt die ‚Produkte‘, Öl, Salz, Dosenmilch, Marmelade, Gemüsekonserven, Mehl, Zucker, Kekse zu den Rentierhirten, die in der inneren Tundra umherziehen. Wir nutzen die seltene Gelegenheit und fahren mit. Der ‚Fährt überall‘ ist eine Höllenmaschine und macht auch einen Höllenlärm, rücksichtslos wie ein Panzer wird alles niedergewalzt, Gebüsch, Gras, Pflanzen, Moos - selbst die harten Felsbrocken splittern und Steine spritzen hoch. Wir überqueren unzählige Flüsse und Bäche, erklimmen Steigungen oder stürzen uns steile felsige Abhänge herab, bis wir endlich gegen Abend das erste Lager der Rentierhirten erreichen. So wie früher, besteht das Lager noch aus zwei Jarangas, den jurtenähnlichen Zelten.“ Reisetagebuch Ulrike Ottinger, Eintrag vom 12. August 2014

Director´s Statement

Was war – Was ist.

 

Zwischen diesen zeitlichen Polen bewegten sich die Fragestellungen meiner Reise. Sie führten uns auch räumlich in ferne Gegenden, wohin der Wind, die Wellen, die Freundschaften mit Menschen uns leiteten. Die großen unbekannten Länder haben uns Vieles offenbart, aber Einiges blieb wie hinter einer dichten Nebelwand verborgen – tatsächlich ist die Beringsee mit ihren angrenzenden Küsten für ihre ausdauernden Nebel berühmt. Aus dem Gesammelten, Erfahrenen, Gesehenen und Gesprochenen habe ich versucht, wie bei dem dort verwendeten Feuermacher Funken zu schlagen, um diese ungewöhnliche und unbekannte Welt zu erhellen, sie filmisch festzuhalten. Wie alle Weltreisenden, so habe auch ich bei meinen Reisen zu Wasser und zu Lande ein Tagebuch geführt. Der Dramaturgie eines Logbuchs folgt auch der Film. Sie treten in einen vielschichtigen Dialog mit den literarisch formulierten, gleichwohl naturwissenschaftlich präzisen Erzählungen Adelbert von Chamissos und der an Dramatik nicht zu überbietenden Schilderung der Beringschen Expedition durch den ihn begleitenden Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller. Aus dem Logbuch der Imagination, das mich auf meiner Reise begleitete, und dem Logbuch der Wirklichkeit, auf die ich traf, wird so eine Neuschöpfung: eine räumliche, eine poetische, eine filmische Realität. Die Schriften meiner „Vorfahrer“ lesen sich für mich daher wie Schauspiele einer Vergangenheit, die in der Gegenwart immer wieder aufgeführt werden, aber auch ins Repertoire des Vergessens versunken oder der unwiederbringlichen Zerstörung anheimgefallen sind.

 

 

Auszug aus dem Logbuch von Ulrike Ottinger

Logbuch Mittwoch, 9. Juli 2014 MS Tustumena:

„An der Vielfalt der Passagiere und ihrer Sprachen werden die verschiedenen Einwanderungswellen ablesbar. Neben den Skandinaviern, die schon früher kamen, sind es heute vor allem Philippinen, Samoaner, Äthiopier, Dinka und Nuer aus dem Sudan und seltener Mexikaner. Interessanterweise stammen alle aus Küstenregionen, die an den alten Handelswegen liegen.“

 

 

Auszüge aus demReisetagebuch

Auf dieser Reise habe ich alles gesammelt, was mir begegnete und bemerkenswert erschien: Bilder und Originalaufnahmen von Menschen die noch indigene Sprachen sprechen, von Liedern, Tänzen und Natur. Die vielen sehr bildhaft beschriebenen Beobachtungen der frühen Reisenden habe ich mit meinen filmischen Beobachtungen zusammengebracht. Bei der Seefahrt hat man es ja mit Logbüchern zu tun, auch ich habe ein solches geführt. So entstand aus dem Logbuch der Imagination und dem Logbuch der Realität eine Neuschöpfung von Realität, eine filmische Realität

5. Juli, Afognak, Alaska

Ella trägt immer ihr rotes Pfefferspray um den Hals, falls einer der riesigen Kodiakbären, die hier in großer Zahl zu Hause sind, ihr zu nahe kommen sollte. Sie führt uns in einen Zauberwald, wie ich noch nie einen gesehen hatte. Hier werden die Ursprungsmythen in unserer Vorstellung lebendig. Der Rabe ist der Schöpfer der Welt. Aus seinen festen Ausscheidungen entstand je nach Beschaffenheit Land, Fels, Kies und Tundra. Seine flüssigen Ausscheidungen wurden zu Seen, Meeren, Tümpeln, Flüssen und Sümpfen. Die anderen Vögel waren seine Hilfsgeister. So pickte die kleine Schneeammer ein Loch ins Himmelszelt, damit Licht auf die Erde fallen konnte. Die erste Menschenfrau erhob sich aus dem weichen Moos, auf dem sie schlief und von einem Wal geträumt hatte. Ein unwiderstehliches Begehren erfasste sie, und schnell lief sie zum Meer. Ein Wal spielte fröhlich in den Wellen der Bucht und spie seine Wasserfontänen in die Luft. Als er an Land kam, verwandelte er sich in einen wunderschönen Jüngling. Den ganzen Sommer verbrachten sie glücklich zusammen, aber als im Herbst die Wale nach Süden aufbrachen, wurde der Jüngling wieder zum Wal. Schon nach kurzer Zeit kam er jedoch zurück, denn er konnte seine schöne Menschenfrau nicht verlassen. Sie gebar ihm viele Kinder; die ersten waren Wale, später brachte sie Menschenkinder zur Welt. Deshalb wurden in früher Zeit die Wale nicht gejagt, denn sie waren Ahnen, Brüder und Schwestern. In Mythen und Erzählungen nimmt das Tier eine menschliche Form an, wenn es einem Menschen begegnet. Aber es behält seinen Tiernamen. So wurde der Bär als Mensch im Bärenfell angesehen. In der animistischen Weltsicht ist der Glaube an Metamorphosen und die Belebung von Objekten eng miteinander verbunden. Die Seele eines Menschen ist der Seele eines Objektes, der Seele eines Tieres oder einer Pflanze gleichgestellt.

Dienstag, 12. August 2014, Tschukotka

Der Wesdechod, das heißt „Fährt überall“, bringt die „Produkte“, Öl, Salz, Dosenmilch, Marmelade, Gemüsekonserven, Mehl, Zucker, Kekse zu den Rentierhirten, die in der inneren Tundra umherziehen. Wir nutzen die seltene Gelegenheit und fahren mit. Der „Fährt überall“ ist eine Höllenmaschine und macht auch einen Höllenlärm, rücksichtslos wie ein Panzer wird alles niedergewalzt, Gebüsch, Gras, Pflanzen, Moos -selbst die harten Felsbrocken splittern und Steine spritzen hoch. Vögel schrecken auf, Erdhörnchen stieben davon oder verschwinden in ihrem Bau, Kraniche und Wildgänse suchen das Weite, auch einige Schneehasen in Tarnfarbe wie das grauweiße spitze Gestein liefen aus ihrem Versteck. Wir überqueren unzählige Flüsse und Bäche, erklimmen Steigungen oder stürzen uns steile felsige Abhänge herab, bis wir endlich gegen Abend das erste Lager der Rentierhirten erreichen. So wie früher, besteht das Lager noch aus zwei Jarangas, den jurtenähnlichen Zelten. In Streifen geschnittenes Rentierfleisch wird unter dem Dach im Rauch getrocknet. Buckellachse liegen als Bündel vor der Jaranga und werden zum Trocknen vorbereitet. In einem Behälter werden stinkende Fische fermentiert – wohl für die Hunde. Aus den Jarangas kamen zwei Hirten mit, die dem Fahrer den Weg mit Hilfe von Taschenlampen zeigten, mit denen sie vom Dach des Wesdechod in diese oder jene Richtung leuchteten, über die Furt in den Flüssen, durchs Gestrüpp, im Sumpf. Ihre zwei Hunde jagten neben dem dröhnenden Ungetüm her oder weit voraus, sicher über 40 oder 50 km. Nach Mitternacht erreichten wir das zweite Lager, ein Holzverschlag, aus dem vier Männer und eine Frau kamen. Sie zündeten neben den allgegenwärtigen rostigen Tonnen ein Feuer an, machten Wasser in vom Ruß geschwärzten Teekannen und Eimern heiß, waren freundlich und gaben mir einen schmutzverkrusteten Teebecher in die vor Kälte erstarrte Hand. Ich wärmte mich am Feuer, während die Hirten ihre Gummistiefel auszogen. Ihre Fußlappen waren beim Überqueren der Flüsse trotz der hohen Stiefel nass geworden. Sie wickelten ihre Füße aus und trockneten die Lappen am Feuer. Danach legten sie die Fußlappen sorgfältig wieder an. Das hatte ich in russischen Romanen bei Gogol oder Tschechov gelesen, aber selbst noch nie gesehen.

Freitag, 3. Oktober 2014, Kamschatka

Entlang dem Fluss Bolschoija, die Große, fahren wir bis zu ihrer Mündung ins Meer. Am Ufer stehen kleine Hütten, improvisiert aus alten rostigen Bussen, Booten oder auch Holzbuden. Zunächst halte ich sie für die üblichen Sommerhütten der Fischer. Aber dann fällt mir auf, dass sie wie Wagenburgen im Kreis stehen und richtig befestigt sind. Teure Jeeps stehen davor und sie haben auch Schnellboote, mit denen sie die kleinen Fischerbötchen überwachen und ihren Anteil kassieren. Als wir endlich das Ende der Sandbank erreichen, kommen sie bewaffnet mit ihren Geländewagen und fragen recht barsch, was wir hier machen. Natürlich wollen sie bei ihren mafiösen Geschäften nicht gefilmt werden. Der Gedanke drängt sich auf, den Nachfolgern der ersten russischen Eroberer begegnet zu sein, die an dieser Stelle mit ihren Schiffen auf Kamtschatka ankamen, die Bolschoija hinauffuhren und von hier aus ihre Eroberungszüge starteten.

 

 

Biografie Ulrike Ottinger

Drehbuchautorin – Regisseurin  -DOP - Fotografin

 

Ulrike Ottinger wurde in Konstanz geboren und lebte von 1961 bis 1969 als freischaffende K?nstlerin in Paris. In Johnny Friedlaenders Atelier ließ sie sich in Radiertechniken ausbilden und besuchte Vorlesungen von Pierre Bourdieu, Claude Levi-Strauss und Louis Althusser. Ihr erstes Drehbuch »Die mongolische Doppelschublade« entstand. 1969 kehrte sie nach Deutschland zur?ck und realisierte ihren ersten Film „Laokoon und Söhne“. Es folgte die Dokumentation „Berlin Fieber“, ein Happening von Wolf Vostell, das sie 1973 nach Berlin f?hrte, wo sie seither lebt.

Das Nomadentum -das k?nstlerische wie das existentielle -, das zunächst mit den Stadterfahrungen von Paris und Berlin zusammenhing, vermochte die K?nstlerin in ihren kinematographischen Konzepten in den folgenden Jahrzehnten weit ?ber diese Städte hinaus in Bewegung zu setzen. Von den fr?hen Filmen bis zu ihrem zuletzt abgeschlossenen Film „Unter Schnee” spannt sich ein weiter Bogen mytho- und ethnopoetischer Werke, die sie, mit ihrem Verständnis von Gemeinsamkeiten von Kulturen und Kollektivitäten, mit der Kamera geschaffen hat.

Mit ihren Filmen, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden, hat Ulrike Ottinger seit den 1970er Jahren Filmgeschichte geschrieben. Auf den wichtigsten internationalen Festivals, in Retrospektiven und Ausstellungen wurde ihr Werk gewürdigt, u.a. auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin, Cannes, New York, Toronto, Montréal, Sydney, Mar del Plata und Jerusalem.

Bis heute geht ihr Werk allerdings weit über das einer Filmemacherin hinaus: Sie ist Künstlerin, Fotografin, Autorin, Film-, Theater und Hörspielregisseurin. Ihr künstlerisches Gesamtwerk erregte Aufsehen auf den international bedeutendsten Kunstausstellungen wie der Biennale di Venezia (1980), documenta (2002) und der Berlin Biennale (2004). Zuletzt war sie mit Einzelausstellungen im Haus der Kulturen der Welt in Berlin (2011) und in der Sammlung Goetz in M?nchen (2012) zu sehen – in der Kestnergesellschaft, Hannover (2013) ebenso wie in der Kunsthalle Wien (2012) und im Haus der Kunst, München (2012/13). Die Filme von Ulrike Ottinger wurden u.a. mit dem Bundesfilmpreis (Filmband in Gold für JOHANNA D’ARC OF MONGOLIA) und dem Preis der deutschen Filmkritik (für PRATER) ausgezeichnet. Im Januar 2010 erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2011 wurde ihr der Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für ihr künstlerisches Lebenswerk verliehen.

 

Crew

Buch und Regie
Ulrike Ottinger

Kamera
Ulrike Ottinger

Kameraassistenz und 2. Kamera
Stefan Gohlke

Technischer Assistent
Christian Möller

Bildschnitt
Bettina Blickwede

Kinostart24. März 2016
FSK12
Runtime718 Min.
TechSpecsBildformat:1:1.85; Tonformat:Dolby Digital 5.1

Zum Shop

DVD-Release 4. November 2016
FSK12
VerpackungDigiPack
SpracheDeutsch,Englisch,Russisch
UntertitelDeutsch
Laufzeit Hauptfilm709 Min.
LabelGood Movies
DistributorIndigo
BestellNrDV 129058
EAN4015698006322

Pressestimmen

„Ulrike Ottinger ist eine Nomadin mit Leib und Seele, eine große Reisende.“ – Süddeutsche Zeitung

„Kino wie dieses öffnet die Augen, lässt uns in die Ferne blicken.“ – Schwäbische Zeitung

„In drei Kapiteln und rund 12 Stunden, begibt sich die legendäre Künstlerin und Regisseurin auf die Spuren von Adalbert von Chamisso.“ – Spiegel Online

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