Deutschland / Südafrika / Frankreich / Niederlande 2013
Spielfilm

Kinostart
4. Juli 2013

Layla Fourie

Ein Film von Pia Marais

LAYLA (Rayna Campbell), eine schwarze, alleinerziehende Mutter in Südafrika, bekommt die Chance auf eine Festanstellung bei einer Firma, die sich auf Lügendetektortests und Sicherheit spezialisiert hat. Sie erhält den Auftrag, Einstellungstests in einem mehrere Autostunden entfernten Casinobetrieb durchzuführen. Ihren kleinen Sohn KANE (Rapule Hendricks) muss Layla auf ihre Fahrt mitnehmen und so wird Kane Zeuge eines fatalen Unfalls auf dem Weg zum Casino. Layla glaubt auf der nächtlichen Landstraße in einen Hinterhalt zu geraten. Sie fühlt sich bedroht, missdeutet die Situation vollkommen und verschuldet den Tod eines Mannes. Die Einstellungstests, die Layla in dem riesigen Casinokomplex durchführt, sind bestimmt durch ihre Angst, mit dem Unfall in Verbindung gebracht zu werden. Kane merkt bald, dass die Notlage seiner Mutter auch ihn trifft und dass seine Mitwisserschaft eine Gefahr darstellt. Er beginnt diese Macht auszunutzen, um sich selbst Vorteile und Freiheiten zu verschaffen. EUGENE PIENNAR (August Diehl), einer der wenigen weißen Bewerber im Casino, stellt sich als Sohn des Unfallopfers heraus. Obwohl er für Layla gefährlich werden kann, sieht sie in ihm auch eine Hoffnung, Schutz zu finden. Sie sucht seine Nähe, versucht jedoch dabei, die Wahrheit, nach der er beharrlich forscht, um jeden Preis zu verschleiern. Kane kann die seltsame Beziehung aus Verdacht und Neugierde zwischen Piennar und seiner Mutter spüren und empfindet zum ersten Mal in seinem jungen Leben ein Gefühl der Eifersucht. Bald ist ein dichtes Netz aus Lügen und Täuschungen um Layla und Kane gewebt. Ihr Vertrauen zueinander wird auf eine harte Probe gestellt und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis Wahrheit und Lüge Mutter und Sohn auseinanderreißen. Pia Marais: „Allem voran ist es ein Film über eine junge allein erziehende Mutter und ihren Sohn. Jedoch spiegelt ihre Beziehung und wie sie sich im Laufe der Geschichte verändert eine bestimmte Atmosphäre, die in Südafrika vorherrscht: Hoffnung überlagert von Misstrauen. Der Haupterzählstrang des Films dreht sich um die Situation dieser jungen Mutter, die eine falsche Entscheidung getroffen hat. Von diesem Augenblick an hat sich ihr Leben tiefgreifend verändert. Alles wird zur Bedrohung, sogar ihr siebenjähriger Junge.“

REGIESTATEMENT

Nach Fertigstellung meines ersten Spielfilms DIE UNERZOGENEN in Deutschland, kehrte ich nach Südafrika zurück, um dort einige Recherchen für einen Film anzustellen, der mir seit ein paar Jahren durch den Kopf ging und sich um eine Ansammlung exzentrischer Individuen drehen sollte.

Der Ton des Films sollte von düsterer Ironie sein. Ich spürte jedoch, dass dies nicht mehr länger möglich war, da die Zeiten sich geändert hatten und die Stimmung in Südafrika nüchterner und realistischer geworden war. Das Thema der wachsenden Paranoia wurde zum abstrakten Leitmotiv meiner Recherchereise. Ich bemühte mich unterschiedlichste Fachleute zu treffen, die mit dem Geschäft rund um „ruhig schlafen können“ und Sicherheit zu tun hatten. Man geht an niemanden auf der Straße vorbei, ohne nicht die potentielle Gefahr abzuschätzen.

Die Energie, die darauf verwendet wird, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, kennt keine Grenzen. Man wird besessen von Alarmanlagen und Anti-Hijack Vorrichtungen. Mit Einbruch der Dunkelheit leeren sich die Straßen und Autobahnen fast vollständig. Wenn sie die Möglichkeit dazu haben, ziehen sich die Menschen in Hightech-Sicherheits-Gefilde zurück. Dies ist jedoch ein Vorgang, der den Privilegierten vorbehalten ist.

Als wir eines Nachts über die Autobahn zurück nach Kapstadt fuhren, mussten wir an einer Tankstelle halten. Während der Tankwart den Wagen befüllte, fiel mir auf, dass er ein riesiges Taschenmesser zwischen den Fingern hielt. Zuerst stand ich da wie angewurzelt, bis mir klar wurde, dass er nicht uns etwas anhaben wollte, sondern dies sein schwacher Versuch war, sich gegen das, was auch immer da draußen auf ihn lauerte, zu wappnen.
Endlich begriff ich, was für ein Luxus es in Europa ist, nicht in dieser permanenten Angst zu leben, welche diese weniger Privilegierten im alltäglichen Leben ausgesetzt sind.

Es scheint, dass sich das Leben für viele in „sicheren“ Zonen abspielt.
Menschen treffen und  vergnügen sich in Einkaufszentren, leben in geschlossenen Wohnanlagen, verborgen hinter hohen Mauern, Elektrozäunen, Alarmanlagen, privaten Sicherheitskräften, hinter Gitterstäben und Anti-Vergewaltigungs-Gittern und klammern sich an Alarmknöpfe.

Südafrika hat - in Hinblick auf seine Geschichte - gut an dem Versuch getan, eine multikulturelle und Vielvölkergesellschaft zu formen, ohne sich dabei in einem Bürgerkrieg zu verlieren.  Jetzt muss es jedoch das enorme Gefälle zwischen Arm und Reich in den Griff
bekommen. Es scheint, als unternähmen die Reichen große Anstrengungen, sich vor den Auswirkungen der Armut zu schützen, während es gleichzeitig ein allgemeines Einverständnis darüber gibt, dass Kriminalität einer Art Umverteilung der Reichtümer gleichkommt.
Während ich mich über den wachsenden Wirtschaftssektor Sicherheit informierte, stieß ich auf eine Firma, die sich auf polygraphische Tests (d. h. Lügendetektion) spezialisiert hatte.
Der Fokus der Firma lag auf polygraphischen Einstellungstests, d. h. es wird von den Bewerbern vor der potentiellen Einstellung verlangt, sich einem Lügendetektortest zu unterziehen um ihre Aufrichtigkeit zu beweisen. Dies ist bei allen Arten großer und kleiner Firmen üblich. Sollte sich ein Kandidat dem Test verweigern, so geht man von seiner Unaufrichtigkeit aus und vermutet er habe etwas verbergen.

Die Möglichkeiten, diesen Test anzuwenden, scheinen letztendlich unbegrenzt. Man kann herausfinden, ob der Ehepartner fremd geht und die Aufrichtigkeit der Verlobten überprüfen, bevor die Ehe einen auf ewig aneinander kettet...

Für mich wirkte das wie ein Verfahren aus einem Science Fiction Universum, und doch ist es Teil der Realität. Eine Maschine, die dir sagen kann, wem du vertrauen sollst und wem nicht.
Die Personen, die auf diesem Gebiet tätig sind, glauben darüber hinaus, dass das, was sie tun, gut für ihr Land sei, welches jedoch zerfressen ist von Verbrechen und Gewalt. Was aus dieser sozialen Ungewissheit entstanden zu sein scheint, ist ein eklatantes Gefühl der Entfremdung. Überall spürt man Misstrauen, zwischenmenschliche Beziehungen sind
aufgeladen mit Skepsis.

LAYLA FOURIE ist der Versuch diese Atmosphäre des Misstrauens einzufangen. Der Fokus liegt dabei auf dem menschlichen, einer jungen Familie, die darin verwoben ist.
Auch geht es darum, wie man im Bewusstsein um die Geschichte Südafrikas als Menschen Seite an Seite leben und einander vertrauen kann? Die Prämisse der Geschichte ist eine Hauptfigur, Layla, die daran glaubt, ehrlich sein zu können und darin standhaft in dem zu sein, woran sie glaubt. Mit Wahrheit ist vielleicht auch immer Verantwortung verbunden.
Sie entscheidet sich jedoch aus nachvollziehbaren Gründen, aus einem Zufall heraus, das zu verraten, woran sie eigentlich glaubt.

Der Unfall ereignet sich, und um ihren Sohn zu schützen, fällt sie die Entscheidung
niemandem davon zu erzählen. Alle ihre weiteren Bemühungen bringen sie daraufhin in die Rolle einer Schuldigen. Nun zwingt sie das Netz aus Lügen und Misstrauen, in dem sie gefangen ist, zu einer unerbittlichen Prüfung ihres Gewissens, die sie möglicherweise nicht unversehrt überstehen kann...

Kino-Spielplan

BerlinBundesplatzkinoam 18.07. - 24.07.2013
BerlinEiszeitab 04.07.2013
BerlinHackesche Höfeam 02.07.2013Premiere
BerlinHackesche Höfeab 04.07.2013
BerlinLichtblickab 04.07.2013
BocholtKinodromam 02.10.2013
BochumEndstationab 04.07.2013
BonnBrotfabrikab 04.07.2013
BremenCinemaab 04.07.2013
DortmundSweet Sixteenab 11.07.2013
DresdenKino in der Fabrikab 04.07.2013
DüsseldorfFilmwerkstattam 16.08.2013
DüsseldorfMetropolam 28.06.2013Preview
DüsseldorfMetropolab 04.07.2013
ErfurtKommunales Kinoam 19.08. - 21.08.2013
EssenGalerieab 04.07.2013
EsslingenKommunales Konoam 04.08. - 07.08.2013
FrankfurtFilmforum Hoechstam 05.09. - 11.09.2013
FrankfurtFlimmuseumam 26.06.2013Preview mit Regisseurin zu Gast
FrankfurtMal Seh'nab 04.07.2013
FreiburgFriedrichsbauab 04.07.2013
Hamburg300104.07.2013 - 17.07.2013
HannoverKino im Raschplatzab 04.07.2013
KarlsruheSchauburgab 04.07.2013
KielMetroab 11.07.2013
KölnFilmpaletteab 04.07.2013
KölnWeißhauskinoam 27.06.2013NRW-Premiere
LeipzigCinemathequeam 16.08. - 21.08.2013
LeipzigSchaubühneab 04.07.2013
MünchenMonopolab 04.07.2013
MünsterCinemaab 04.07.2013
NürnbergFilmhausab 04.07.2013
RegensbergFilmgalerieam 18.07. - 24.07.2013
SaarbrückenFilmhausab 04.07.2013
StuttgartDelphiab 04.07.2013

Cast

Layla Fourie
Rayna Campbell

Eugene Pienaar
August Diehl

Hendricks Kane
Rapule

Constanze Viljoen
Terry Norton

Sipho Khumalo
Rapulana Seipherno

Gerrit Vijoen
Jeroen Kranenburg

Petrus
David Mello

Crew

Regie
Pia Marais

Drehbuch
Horst Markgraf, Pia Marais

Kamera
André Chemetoff

Schnitt
Chris Teerink, Mona Bräuer

Kostümbild
Maleen Nokel

Szenenbild
Petra Barchi

Kostümbild
Maleen Nokel

Szenenbild
Petra Barchi

Maskenbild
Chiara Minchio, Marc Crisp

Musik
Bachar Khalife

Ton
Herman Pieëte

Sound Design & Mischung
Bruno Tarrière

Produzenten
Claudia Steffen, Christoph Friedel

Koproduktion
Spier Film, DV8 Films (Südafrika), Topkapi Films (Niederlande), Cinema Defacto (Frankreich)

Produktionsleitung
Moroba Nikawe

Kinostart 4. Juli 2013
FSK12
Runtime105 Min.
TechSpecsdigital, 1:2,35, 24fps

DVD nicht verfügbar.

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