Ein Film von Constantin Wulff
Der Kinodokumentarfilm WIE DIE ANDEREN setzt diffusen Psychiatrieängsten einen präzisen Beobachterblick entgegen. Über eineinhalb Jahre hat Regisseur Constantin Wulff den Alltag der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im niederösterreichischen Landesklinikum in Tulln verfolgt. Sein unsentimental einfühlender Film zeigt institutionelle Arbeit als permanenten Balanceakt: zwischen Behutsamkeit und Druck, Routine und emotionaler Involviertheit, Regelwerk und Improvisation. Wie wir kann auch das Abteilungspersonal die Kinder und Jugendlichen nur ein kurzes Stück begleiten, bevor sie wieder in ihren Alltag zurückkehren. Im Direct Cinema-Modus gedreht, verzichtet WIE DIE ANDEREN auf Interviews und Off-Kommentare, fokussiert stattdessen ganz auf die sozialen Situationen, die sich bei Behandlungsgesprächen und Diagnoseentscheidungen, therapeutischen Übungen und Teambesprechungen ereignen. Ärztliche Einsicht verdankt sich hier oft vielfältigen Interaktionen, manchmal unter Zuhilfenahme theatraler Settings: Zeichnungen werden erzählerisch interpretiert, Stimmungsbilder aus Gegenständen zusammengesetzt, Szenen mit Spielfiguren aufgeführt. Das Zusammenspiel, die aufschlussreichen Dynamiken jeder Begegnung betont auch Johannes Hammels geistesgegenwärtig mobile Kamera, ob nun ein ausagierender Junge auf der Abteilungsschule zum Lernen bewegt werden soll oder eine Teenagerin, die Arme voller Ritznarben, mit dem Oberarzt über die Zuverlässigkeit ihrer Selbstkontrolle diskutiert. Den Boden des Tullner Landesklinikums verlässt WIE DIE ANDEREN nie, trotzdem bleibt das Draußen durchgehend präsent: als Herausforderung dessen, was drinnen von Ärztinnen, Therapeuten, Pädagoginnen, Pflegern geleistet werden kann. Ausdiskutiert werden in den Abteilungsbesprechungen so nicht nur Diagnosen, sondern wiederholt auch Strategien, wie Kinder bei Verdacht auf Misshandlung und Missbrauch möglichst langfristig und schonend geschützt werden können. Gesundheitspolitische Versäumnisse, insbesondere der Fachärztemangel in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, werden virulent, wenn Primar Paulus Hochgatterer in einer hitzigen Schlüsselszene wegen des Personalmangels der Abteilung zur Rede gestellt wird. Der pointierte Schnitt von Dieter Pichler stellt über Handlungsstränge hinweg thematische Bezüge her und lässt Protagonisten Kontur und Dramatik gewinnen, ohne sie einer Mitfühldramaturgie zu beugen. Wie schon Wulffs mehrfach ausgezeichnete Geburtenklinik-Studie IN DIE WELT (2008) verknüpft WIE DIE ANDEREN seine Beobachtungen zur vielschichtigen Untersuchung einer Institution und ihrer gesellschaftlichen Funktion: Wieviel Hilfe kann die Klinik leisten, und wieviel Anpassungsdruck, wie die anderen zu werden, ist bereits in dieser Hilfe enthalten? Wie sehr ist die Kinder- und Jugendpsychiatrie fähig, Leben zum Besseren zu beeinflussen, und wie weit kann und muss sie über den einzelnen Menschen hinaus reichen? Die letzten Szenen entlassen mit beunruhigenden Fragen, muten dem Publikum aber weder Resignation noch falsche Versöhnung zu.
ETWAS, DAS ALLE BETRIFFT
Constantin Wulff und Paulus Hochgatterer im Gespräch mit Claus Philipp
Paulus Hochgatterer, gleichermaßen als Protagonist wie als erstes Publikum des Films: Was haben Sie über Ihre eigene Arbeit und die eigene Institution gelernt, als Sie WIE DIE ANDEREN gesehen haben?
Paulus Hochgatterer: Die einfachsten Fragen gleich am Anfang (lacht): Erstens habe ich gelernt, dass ich das Glück habe – ohne dies idealisierend klingen zu lassen –, in einem wunderbaren Team zu arbeiten, dies wird in dem Film für mich ganz anschaulich. Weiters bekommt man als Publikum ein Gefühl dafür, warum es so ist, dass Leute, die in einem Beruf arbeiten, der mit Kindern zu tun hat, eine längere Lebenserwartung haben als andere. Der tägliche berufliche Kontakt mit Kindern hat einfach etwas unglaublich Berührendes und Belebendes, auch wenn es sich um Kinder handelt, denen es schlecht geht. Und dann habe ich aus den Reaktionen meines Teams gelernt, dass wir mit der Arbeit, die wir dort täglich leisten, offenbar eine ungeheure Kompensations- und Abwehrleistung erbringen, die man normalerweise nicht spürt; man merkt sie erst, wenn man so direkt mit der eigenen Arbeit konfrontiert wird wie in diesem Film.
Das heißt, der Druck, den der Film nicht nur gewissermaßen aus den Biografien der Kinder herausfiltert, sondern auch aus den Notständen in der Arbeit mit diesen Kindern, den haben Sie selber verdrängt oder gar nicht so gespürt im Alltag der Arbeit?
Hochgatterer: Ja. Und es ist etwas wirklich Erschütterndes und auch Erhellendes, wenn ein Film einem zeigt, was man da tagtäglich macht. Man hat ja offenbar unbewusst gewisse idealisierende Vorstellungen von so einem Film: Wenn man dann mit etwas konfrontiert ist, das nicht nur bunt und nett ist, sondern absolut ungeschminkt, dann beutelt es einen einfach durch. Das hat der Film geleistet. Und Sie können mir glauben: Egal war der Film niemandem, der ihn bis jetzt gesehen hat.
Constantin Wulff, Sie haben einmal in einem Interview gesagt, die Psychiatrie sei etwas das alle betrifft. Dies sei kein Film über eine Randzone, sondern über einen konkreten zentralen Arbeitsplatz inmitten des 21. Jahrhunderts. Was war denn der Grundausgangspunkt sich diesem Thema zu zuwenden?
Constantin Wulff: Ich habe gemerkt, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrie für die meisten eigentlich ein unbekannter Ort ist. Davon abgesehen betrifft das meine eigene Lebenswelt sehr. Ich bin Vater von zwei Kindern, und wenn man Kinder hat, lernt man sofort Eltern mit anderen Kindern kennen, man wird mit den staatlichen Institutionen konfrontiert, Kindergarten, Volksschule, Hort, Gymnasium, etc. Man sieht, was für Anforderungen die Gesellschaft an die Kinder stellt. Und dann merkt man schnell, dass viele der Probleme in so einer modernen Leistungsgesellschaft auch delegiert werden an Institutionen. Wenn psychische Probleme auftreten, ist eine dieser Institutionen eben eine Kinder-und Jugendpsychiatrie.
Zuletzt haben Sie mit IN DIE WELT eine Geburtsklinik porträtiert. Den Druck, der da entsteht, in die Welt zu kommen. Und jetzt zeigen Sie mehr oder weniger den Druck, dem man möglicherweise ausgesetzt ist, wenn man in dieser Welt ist. Würden Sie da selber Kontinuitäten in Ihrer Arbeit sehen, oder ist das eher Zufall?
Wulff: Nein, das ist kein Zufall, das ist eine kontinuierliche Arbeit. Bei dem Film über die Geburtsklinik war es für mich interessant, dass man eigentlich keine Bilder von Geburt aus dem Kino kennt, die auch etwas zu tun haben mit der Wirklichkeit. Ich wollte den Klischees ein realistisches Bild gegenüberstellen. Ähnlich war der Ansatz bei WIE DIE ANDEREN: Ich habe den Eindruck, dass psychische Krankheiten in hohem Masse stigmatisiert sind. Unter anderem deswegen, weil angemessene Bilder dafür fehlen. Da kommt meine Aufgabe als Dokumentarist ins Spiel, ich stelle der Gesellschaft auch Bilder und Erlebnisse zur Verfügung, die ganz nahe an der Wirklichkeit sind. Und deswegen war das für mich irgendwie logisch nach der Institution Geburtsklinik. Paulus Hochgatterer hat mir von Beginn an vertraut, weil er meinen Film IN DIE WELT kannte. Er hat gesehen, in welche Richtung ich denke.
Paulus Hochgatterer ist, so könnte man von Außen sagen, als Psychiater und Schriftsteller eher ein Sprachmensch. Jemand, der sich auf Worte verlässt. Was wäre für Sie angesichts des Films eine besondere Qualität des Bildes?
Hochgatterer: Was Direct Cinema heißt, „beobachtendes Kino“ – das war mir vorher so nicht bewusst. Dass der völlige Verzicht auf Kommentar oder auf Vorstrukturierung, sprich auf Interviews und Ähnliches, so einem Film noch einmal eine ganz besondere Wirklichkeit gibt, habe ich nicht geahnt. Heute würde ich an dem Film gar nichts anders haben wollen. Das Wort, um auf die Frage zurückzukommen, das hat ausreichend Platz in dem Film. Es wird ununterbrochen geredet, in Summe unglaublich viel, übrigens deutlich mehr von Kolleginnen und Kollegen als von Patientinnen und Patienten, aber auch das ist ein Teil der Realität der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Kinder- und Jugendpsychiatrie ist immer noch eine Disziplin, in der das Wort ganz wichtig ist, – das bildet sich im Film sehr schön ab, finde ich. Zur Frage des Bildes: natürlich arbeitet jeder Film mit der Macht der Bilder, aber WIE DIE ANDEREN ist ein Film, der das nicht herausstellt, sondern zum Beispiel in den langen Gruppengesprächen das Gefühl aufkommen lässt, dass das Bild hinter das Gesprochene zurücktritt.
Wie hat es sich denn aus Ihrer Sicht ergeben, dass, und dies ist beim Direct Cinema ja nicht ganz unwesentlich, die Kamera irgendwann einmal selbstverständlich wurde im Raum?
Hochgatterer: Wie das Filmteam das gemacht hat, ist mir bis heute nicht restlos klar. Ich erkläre es mir damit, dass das lauter total nette Menschen waren, die alle wunderbar mit Kindern und auch mit so empfindlichen Erwachsenen wie mit uns umgehen konnten. Aber dass innerhalb kürzester Zeit das Filmteam zum Bestandteil der Abteilung wurde und die Kamera aus der bewussten Wahrnehmung verschwunden war, das kann ich mir immer noch nicht wirklich erklären. Als die Filmleute nach den Dreharbeiten dann plötzlich weg waren, haben viele Leute aus dem Team gefragt: Warum sind die jetzt nicht mehr da?
Wulff: Mit der Methode des Direct Cinema kann man wunderbar Situationen drehen, in denen man Menschen bei der Arbeit zuschaut. Und das ist ja der Hauptteil der Szenen im Film: Arbeit vor der Kamera. Menschen in Beziehung. Und da haben die Menschen halt wenig Zeit sich zu verstellen oder sich um die Präsenz der Kamera zu kümmern. Deshalb gibt es im Film ja auch praktisch nur Szenen, in denen Menschen mindestens zu zweit oder zu dritt vor der Kamera sind und etwas miteinander tun. Man kann dies auch unter dem Aspekt der sozialen Rollen sehen, in denen die Menschen vor Kameras agieren, da ist das Moment der Beobachtung sehr groß und das Bewusstsein für die Kamera geht auf ein Minimum zurück.
Wurden die Kinder eigentlich gefragt, wie das für sie ist, wenn da jetzt plötzlich nicht nur der Arzt oder die Ärztin ihnen gegenübersitzt, sondern auch ein Kamerateam im Raum ist?
Wulff: Ja, selbstverständlich! Grundsätzlich frage ich natürlich alle Menschen vorher, die vor der Kamera sind, ob wir drehen dürfen – und im Fall der Kinder-und Jugendpsychiatrie war das ja ganz essentiell. Es wurde mit den Erziehungsberechtigten gesprochen, lange mit den Kindern und Jugendlichen, und mit dem Personal vor Ort: ob solche Situationen überhaupt zumutbar sind und auch, ob sie für die Kinder und Jugendlichen etwas Produktives, einen positiven Aspekt haben können. Und natürlich waren wir für viele Kinder und Jugendliche sehr positiv. Weil plötzlich eine ungeteilte Aufmerksamkeit da war, und weil so ein Dreh auch ein gemeinsames Abenteuer ist. Eine gemeinsame Erfahrung, die übrigens schon vor dem Dreh begonnen hat. Und die auch mit dem Filmende nicht aufhört: Wir haben ja die Beziehung aufrecht erhalten und sind weiterhin mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt.
Haben Sie das Gefühl gehabt, dass sich im Blick auf gewisse Routinen des Arbeitsalltages durch die Anwesenheit steter Beobachtung etwas ändert?
Hochgatterer: Im Sinne einer permanenten Supervision durch das Kamerateam? Ja, vielleicht war man dadurch tatsächlich ab und zu sorgsamer oder vorsichtiger. Ob es diesen Kameraeffekt zum Beispiel auch in den Besprechungen gab, weiß ich nicht. Aber insgesamt haben die Leute vom Filmteam irgendwann einfach dazugehört und am Ende hatten wir alle das Gefühl, dass sie irrsinnig lange da waren. Im Übrigen, und das war ganz wichtig, hatte jeder von uns natürlich bei sämtlichen Drehszenen die Möglichkeit, nein zu sagen. Das, denke ich, war ganz entscheidend für die hohe Akzeptanz des Teams. In keiner Sekunde der Anwesenheit des Filmteams hatte irgendjemand das Gefühl, man wird instrumentalisiert oder hinters Licht geführt. Es gab von Seiten der Filmleute einen für uns ständig wahrnehmbaren großen Respekt gegenüber unserer Arbeit und der Abteilung und es gab nie das Gefühl, die wollen uns reinlegen.
Wie war denn das beispielsweise mit der Szene, in der Sie von einigen Oberärztinnen angegriffen werden, weil Sie eingestehen müssen, Leute, wir sind am Limit? Gab es Diskussionen, ob so etwas möglicherweise Heikles im Film sein darf?
Hochgatterer: Ich finde, die Szene ist für den Film wichtig. Wenn ich da in meiner gesamten Überforderung und Unsouveränität zur Schau gestellt werde, dann gehört das halt auch dazu. Damit hab ich kein Problem und alle anderen finden das natürlich super, wie ich da vor laufender Kamera erst keine Worte mehr finde und dann explodiere. Eine Szene, die ich noch wichtiger finde, ist die mit der Fixierung. Natürlich, das ist eine äußerste Zwangsmaßnahme, die es Gott sei Dank an unserer Abteilung nur ganz selten gibt und die ganz unerwartet gefilmt werden konnte. Und natürlich hat die Tatsache, dass diese Szene im Film ist, in meinem Team große Sorge ausgelöst und wir alle haben uns die Frage gestellt: Sieht uns das Publikum jetzt primär als eine Einrichtung, die Jugendliche fesselt? Ich finde es trotzdem gut, dass die Szene im Film ist. Die Psychiatrie – auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie – ist nach wie vor eine Institution, die mit der Verwaltung von gesellschaftlicher Macht zu tun hat, darum kommen wir nicht herum.
Stichwort: Macht und Verantwortung: Constantin Wulff, wie würden Sie da Ihre Verantwortung beschreiben?
Wulff: Dieser Film hat mich bislang am meisten herausgefordert – und die Frage der Verantwortung war mir über die ganzen drei Jahre der Arbeit hinweg sehr bewusst. Ich habe das versucht zu lösen, indem ich als Dokumentarist einen möglichst offenen Blick behalte. Einen Blick, der ganz nahe am ersten Erleben bleibt. Ich war ungefähr ein Jahr meines Lebens am Drehort – Recherche, Dreharbeiten, immer wieder Besuche, usw. Und da übernimmt man dann natürlich auch in gewisser Weise den Blick, den die Institution selber hat. Man baut sich seine emotionale Distanzierung. Aber ich wollte immer wieder zurück zum ursprünglichen Gefühl. Zur Frage: Wie habe ich das gesehen, als ich das erste Mal da war? So wollte ich auch das gefilmte Material im Schneideraum anschauen. Um dem Blick zu entsprechen, den auch das Publikum hat. Darauf habe ich mein Vertrauen begründet, das, was ich dort gedreht habe, angemessen darzustellen. Das Vertrauen wiederum, das mir die Kinder und Jugendlichen, die Eltern und das Personal sowie die Institution entgegengebracht haben, hat mir Freiheit in der Gestaltung des Films verliehen, daher wollte ich dem Material gerecht werden.Und das kann man nur im selbstkritischen Dialog lösen. Dass es diesen Film überhaupt gibt, das liegt an den vielen Menschen, die sich etwas getraut haben. Die gesagt haben, wir wollen in der Gesellschaft etwas verändern. Wir wollen dieses Stigma, das psychischer Erkrankung anhaftet, in Frage stellen.
Hochgatterer: Es geht jedoch in dem Film nicht nur darum, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren, sondern es geht auch darum, den Mythos Psychiatrie in Frage und damit zur Disposition zu stellen. Das ist wahrscheinlich für manche Leute das viel Schwierigere, – die Türen zu öffnen und die Realität der Kinder- und Jugendpsychiatrie tatsächlich zu zeigen. Mythen hat man seit jeher am effektivsten dadurch in Frage gestellt, dass man Realitäten gezeigt hat. Das haben wir alle riskiert und ich denke, es hat sich ausgezahlt. Dass es manche Kolleginnen und Kollegen ein wenig anders sehen könnten, ist meine leise Befürchtung. Andererseits müssen wir alle uns immer vor Augen führen: Psychiatrie hat mit Macht zu tun, auch wenn man sie zeigt, und wenn man sie nicht zeigt, noch viel mehr. Dieses fragwürdige Grundparadigma, Psychiatrie sei etwas, das sich nicht zeigen dürfe, gibt es nach wie vor. Das muss man versuchen, hinter sich zu lassen. Ich glaube, neben dem Versuch der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, ist das in Wahrheit das Verdienst dieses Films.
Paulus Hochgatterer, geboren 1961 in Amstetten, Niederösterreich, lebt als Psychiater und Schriftsteller in Wien. Er war als Facharzt für Psychiatrie und Neurologie des Kinder- und Jugendalters Oberarzt am Neurologischen Krankenhaus Rosenhügel in Wien und Leiter des Instituts für Erziehungshilfe in Wien-Floridsdorf. Seit 2007 steht Hochgatterer der neugegründeten Abteilung für inder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Landesklinikums Tulln als Primar vor.
PRESSESTIMMEN
„Als klassischer, klug gebauter Institutionenfilm legt er sein Augenmerk auf die Interaktionen zwischen Ärzten und Patienten sowie die inneren Abläufe der Abteilung. Er erzählt von Druck, den Zwängen, der Kluft zwischen dem Ideal der Zuwendung und dessen Umsetzbarkeit in beiden Bereichen.“Der Standard, Dominik Kamalzadeh und Isabella Reicher
„Wulff lieferte einen weiteren Beweis für die Stärke und Vielfalt des heimischen Doku-Films, der auf der Diagonale wieder starke Auftritte lieferte … (In ‚Wie die anderen’) verzichtet er auf reißerische Höhepunkte und bettet selbst diese dramatischen Momente unaufgeregt in den Fluss seiner Beobachtungen … ein emphatisches Miteinander zwischen Betroffenen und Betreuern.“ Kurier, Alexandra Seibel
„Die wohl seriöseste und ernsthafteste Annäherung an das Thema psychischer Erkrankungen freilich ist die Dokumentation ‚Wie die anderen’. Hier muss die Krankheit nicht als Möglichkeit herhalten, dem Regisseur ‚Narrenfreiheit’ zu geben. Die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landesklinikums Tulln öffnet sich für diese Doku von Constantin Wulff. Der Film ist dabei niemals voyeuristisch – dafür umso einprägsamer. Der Blick reicht weit über die Institution hinaus, tief in das Familien- und Seelenleben der jungen Protagonisten.“ orf.at, Simon Hadler
"’Wie die anderen’ ist so spannend wie herzergreifend. Auszuhalten ist er, weil hier nicht auf Voyeurismus gesetzt oder Tränendrüsen gedrückt wird. Als ZuschauerIn ist man stiller Gast, ein Hospitant und ganz nah an den Menschen, doch stets beobachtend und damit beschäftigt, zubegreifen.“ ORF FM4, Maria Motter
„Regisseur Constantin Wulff zeigt in zurückhaltender Form Fallstudien und Mikrodramen, die beängstigenden, faszinierenden und schmerzlichen Geschichten, die sich hier tagtäglich ereignen. Gelassen protokolliert er, mithilfe der agilen, nie nervösen Kameraarbeit Johannes Hammels, die Abläufe im Haus, die Therapie- und Supervisionsgespräche …“ Profil, Stefan Grissemann
BIOGRAFIE CONSTANTIN WULFF
Geboren 1962 in Hamburg, Schweizer Staatsbürger. Constantin Wulff studiert von 1982 bis 1985 Geschichte und Publizistik in Bern und von 1985 bis 1988 Regie an der Wiener Filmakademie. Von 1985 bis 1995 schreibt er kontinuierlich über Film, u.a. für Falter, Der Standard, Meteor, Neue Zürcher Zeitung, Der Bund. 1991 gibt er das Buch „Schreiben Bilder Sprechen – Texte zum essayistischen Film“ heraus.1992 ist er Mitbegründer der Produktionsfirma Navigator Film in Wien. Seit 1992 ist Constantin Wulff Veranstalter und Kurator von zahlreichen Filmreihen zum Dokumentarfilm (u.a. im Österreichischen Filmmuseum). 1993 präsentiert er seinen Essayfilm „Spaziergang nach Syrakus“, der an zahlreichen internationalen Filmfestivals läuft.Von 1995 bis 1997 ist er Mitglied der Auswahlkommission der Duisburger Filmwoche. 1997 gibt er das Buch „Marcel Ophüls: Widerreden und andere Liebeserklärungen – Texte zu Kino und Politik“ heraus.1997 bis 2003 hat er die Co-Leitung der „DIAGONALE – Festival des österreichischen Films“ in Graz inne.Von 2004 bis 2006 ist er Mitglied des Fachbeirats von Swiss Films; 2004 Mitglied der Jury für den Schweizer Filmpreis. Seit 2006 schreibt er Expertisen für den Teleproduktionsfonds in Bern. Seit 2007 ist er Lehrbeauftragter für Dokumentarfilmgeschichte an der Filmakademie Wien und seit 2009 am Filmcollege in Wien. Seit 2005 ist Wulff Vorstandsmitglied von dok.at, der Interessensgemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm, und von 2008 bis 2010 deren Obmann. 2008 hat sein Film „In die Welt“ Premiere in Nyon und wird anschließend an zahlreiche internationaleFestivals eingeladen. Der Film gewinnt 2008 in Duisburg den 3sat-Dokumentarfilmpreis und 2009 wirder mit dem Großen Diagonalepreis für den besten österreichischen Dokumentarfilm des Jahres ausgezeichnet. Constantin Wulff lebt und arbeitet in Wien.
Filmografie / Regie:
Auszeichnungen:
In die Welt
Das große Museum
Publikationen:
WEITERFÜHRENDE ARTIKEL
springermedizin.at, 4.5.2015
http://www.springermedizin.at/artikel/47046-der-status-quo-macht-keinen-froh
Der Standard, 17.4.2015
http://derstandard.at/2000014415514/Offene-Versorgungsfragen-inKinderpsychiatrie
Der Standard, 21.7.2014
http://derstandard.at/2000003337788/Kinderpsychiatrie-Aerztekammer-diagnostiziert-weiter-Unterversorgung
Der Standard, 24.1.2014
http://derstandard.at/1389858124080/Aerztekammer-Kinder--und-Jugendpsychiatrie-ist-MangelfachProfil,
21.1.2011
http://www.profil.at/home/seelenpein-immer-kinder-28031
FESTIVALS
TEAMBUCH & REGIE
Constantin Wulff
KAMERA
Johannes Hammel
SCHNITT
Dieter Pichler
TON
Claus Benischke, Andreas Hamza, Klaus Kellermann
DRAMATURGISCHE BERATUNG
Johannes Holzhausen
REGIEASSISTENZ
Vanessa Gräfingholt, Angelika Prawda
TONSCHNITT
Andreas Hamza
TONMISCHUNG
Thomas Pötz
FARBKORREKTUR
Kurt Hennrich
POSTPRODUKTION
Paul Schön
PRODUKTIONSLEITUNG
Peter Janecek
PRODUZENT
Johannes Rosenberger
ARTWORK
Gijs Kuijper
Kinostart | 9. Juni 2016 |
FSK | 12 |
Runtime | 95 Min. |
TechSpecs | Bildformat:1:1.85; Tonformat:Dolby Digital 5.1 |
DVD-Release | 28. April 2017 |
FSK | 12 |
Verpackung | Softbox |
Sprache | Deutsch, Audiodeskription |
Untertitel | Deutsch, Französisch, Deutsch für Hörgeschädigte |
Laufzeit Hauptfilm | 95 Min. |
Label | Good Movies |
Distributor | Indigo |
BestellNr | DV 136848 |
EAN | 4015698009187 |
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